Warnmeldung Ackerbau Nr. 8

Pflanzenbauliche Hinweise vom 13.04.2023 Nr. 8

Wir informieren Sie über Winterraps, Wintergetreide, Zuckerrüben, Sommergerste und Sojabohnen



Der Wetterbericht meldet für das kommende Wochenende Niederschlag, danach trocken bei Temperaturen unterhalb von 20 Grad C.



Winterraps:
In der Rheinebene blühen die meisten Bestände um die 10%. Ab diesem Stadium schädigt der Rapsglanzkäfer nicht mehr. Im Kraichgau ist der Raps noch etwas weiter zurück. Durch Abklopfen der Blütenknospen kann der Bekämpfungsrichtwert von 10 Käfern pro Pflanze ermittelt werden. Die Käfer mögen Temperaturen von 15 Grad C und mehr. Kontrollieren Sie daher in den warmen Mittagsstunden. Sollte die Schadschwelle überschritten werden, achten Sie unbedingt auf die Bienengefährlichkeit der eingesetzten Mittel. In Mischungen mit Azolfungiziden werden die empfohlenen Pyrethoide Mavrik Vita bzw. Evure zu B2. Somit dürfen solche Mischungen nur nach dem täglichen Bienenflug bis 23:00 Uhr eingesetzt werden.
Mospilan SG/Danjiri darf nur bis ES 59 angewendet werden und scheidet ab sofort zur Anwendung aus. Im Zweifelsfall bitte Beratung anfordern.
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Böden zu Beginn der Rapsblüte gut bis sehr gut mit Wasser versorgt. Bei engen Fruchtfolgen (Abstand 3 bis 4 Jahre Raps) ist somit mit einer höheren Gefahr von Sklerotinia (Rapskrebs) zu rechnen. Wird eine Behandlung in Erwägung gezogen, empfehlen wir eine vorgezogene Blütenspritzung. Grund hierfür sind die fast gleich guten Ergebnisse wie bei einer Vollblütenbehandlung, allerdings werden die Durchfahrtverluste deutlich gesenkt und die Rückstände im Honig sinken gegen null. Wird kein Azolfungizid eingesetzt wie z.B. Cantus Gold, Intuity, Torero oder Treso bleibt die Mischung mit Mavrik Vita bzw. Evure bei der Einstufung B4. Generell empfehlen wir aus Gründen des Bienenschutzes diese Anwendungen nach dem täglichen Bienenflug durchzuführen.



Wintergerste:
Die Wintergerste befindet sich überwiegend im Stadium 32, in der Rheinebene auch schon etwas weiter. Müssen Sie Ihre Gerste einkürzen, ist in der kommenden Woche der richtige Zeitpunkt. Aktuell findet man verschiedenen Blattkrankheiten in den Beständen. Befinden sich diese auf den obersten zwei Blättern, kann es in diesem Jahr sinnvoll sein, in der kommenden Woche ein entsprechendes Fungizid mit ca. 70 % Aufwandmenge zu fahren.



Winterweizen:
Der Winterweizen befindet sich je nach Sorte und Saattermin zwischen Stadium 30 und 32. Frühe Sorten in der Rheinebene sind auch schon weiter. In anfälligen Sorten kann Mehltau beobachtet werden. Die Schadschwelle liegt bei 60 % Befallshäufigkeit unabhängig von der Befallsstärke oder ob es sich um Blatt- oder Stengelmehltau handelt. Ein potentes Mittel bei vorhandenem Mehltau ist Vegas Plus. Achten Sie auf die neue Aufwandmenge im Vergleich zum alten Vegas.
Gelbrost haben wir noch keinen gefunden. Alle anderen Krankheiten spielen aktuell in diesem Entwicklungsstadium keine Rolle. Gut entwickelte Bestände können mit einem entsprechenden Wachstumsregler behandelt werden. Ein Einsatz empfiehlt sich insbesondere in Tallagen, gut mit Sticksoff versorgten Flächen sowie beim Anbau von lageranfälligen Sorten.



Zuckerrüben:
Von nicht gesät bis erstes Laubblattstadium ist im Dienstbezirk alles vorhanden.
Durch den reichlichen Niederschlag fühlen sich die Schnecken sehr wohl. Achten Sie bei gesäten Rüben auf Schneckenbefall. Legen Sie an verschiedenen Stellen Schneckenkorn aus und decken dieses mit einem Sack oder Brett ab. So können Sie leicht ermitteln, ob es auf Ihrer Fläche ein Schneckenproblem gibt. In den Schutzgebieten ist diese Vorgehensweise vorgeschrieben. Lediglich eine Randbehandlung ist ohne Ermittlung der Schneckendichte erlaubt. Dokumentieren Sie in den Schutzgebieten Ihre Fangzahlen.
Sobald früh gesäte Rübenflächen befahrbar sind und der Karsamstag nicht genutzt werden konnte, steht hier die erste NAK an.



Sommergerste:
Die Sommergerste befindet sich im Stadium Beginn der Bestockung. Bedingt durch die kühlere Witterung sind noch nicht alle zweikeimblättrige Unkräuter aufgelaufen. Wir empfehlen die Herbizidmaßnahme noch etwas nach hinten zu schieben. Muss Ackerfuchsschwanz bekämpft werden, ist das Zwei- bis Dreiblattstadium des Ackerfuchsschwanzes anzustreben. Dies dürfte in den meisten Fällen nächste Woche soweit sein. Zum Einsatz kommt dann 1,2 Liter/ha Axial ohne Mischpartner.



Sojabohnen:
Die Unkrautbekämpfung direkt nach der Saat ist eine unverzichtbare Maßnahme im konventionellen Sojabohnenanbau.



Zum Einsatz haben sich folgende Mischungen bewährt:
1,5 (leichter Boden) bis 2,0 kg/ha Artist plus 0,25 Liter/ha Centium 36 CS oder


0,8 Liter/ha Spectrum plus 0,25 Liter/ha Centium 36 CS plus 0,3 (leichter Boden) bis 0,4 Liter/ha Sencor Liquid.

 


 

 

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