Produktionstechnische Hinweise vom 31.03.2023
Wir informieren Sie über Winterraps, Wintergetreide und Zuckerrüben
Winterraps:
Der Raps befindet sich im Kraichgau im Streckungswachstum in der Rheinebene beginnen frühe Sorten zaghaft mit der Blüte. Laut
Wettervorhersage bleibt es in der nächsten Woche relativ kühl mit Temperaturen unter 15 Grad C, Nächte mit Bodenfrost sind
möglich. Wir erwarten keinen nennenswerten Flug des Rapsglanzkäfers, sollte das Wetter auch so eintreffen.
Die Schadschwelle liegt bei 10 Käfern pro Haupttrieb. Kontrollieren Sie am frühen Nachmittag, dann sind die Käfer am
aktivsten. Achten Sie auf die Bienengefährlichkeit der eingesetzten Mittel. In Mischungen mit Azolfungiziden werden die beiden zur
Verfügung stehenden Pyrethoide Mavrik Vita, Evure bzw. Trebon 30 EC zu B2. Trebon 30 EC ist auch ohne Mischung als B2 eingestuft und
darf somit ab Blühbeginn (dazu zählt auch das Unkraut wie z.B. Ehrenpreis, Taubnessel) nur nach dem täglichen Bienenflug bis
23:00 Uhr eingesetzt werden.
Mospilan SG/Danjiri wird in Mischung mit Azolfungiziden zu B1. Im Zweifelsfall bitte Beratung anfordern.
Wintergerste:
Die Wintergerste befindet sich je nach Sorte, Standort und Saattermin zwischen dem Stadium 30 und 32. Müssen Wachstumsregulatoren
eingesetzt werden, ist das ein bis zwei Knotenstadium der beste Zeitpunkt. Dies könnte über die Ostertage in den meisten
Fällen zutreffen.
Die Sorte Almut zeigt vermehrt Blattflecken. Bleibt es nach diesem niederschlagsreichen Wochenende für längere Zeit trocken und
bleibt dadurch die Infektion auf den unteren Blättern, besteht kein Handlungsbedarf. Kommt es zu wiederkehrenden Niederschlägen
kann es in diesem Jahr schlagspezifisch sinnvoll sein, eine frühere Blattbehandlung durchzuführen. Im Zweifelsfall Beratung
anfordern. Achten Sie bei der Sorte Somerset auf Mehltaubefall.
Bei Wiederbefahrbarkeit der Flächen, kann die zweite Stickstoffgabe ausgebracht werden.
Winterweizen:
Ähnlich der Wintergerste befindet sich der Weizen im Stadium 30 bis 31 (Schossbeginn), frühe Grannenweizen in der Rheineben sind
schon weiter. Der Weizen ist überwiegend gesund. Vereinzelt findet man an frühen Oktobersaaten mit hoher Bestandesdichte mehr
oder weniger starken Mehltaubefall. Bestände laufend kontrollieren um feststellen zu können, ob sich der Befall weiter ausbreitet
oder nicht. Wachstumsreglermaßnahmen haben im Weizen bis nach Ostern Zeit. Ist die erste Stickstoffgabe verhaltener ausgefallen, kann
die zweite Gabe jetzt verabreicht werden. Überzogene Bestände sollten erst nach Ostern die Anschlussdüngung erhalten.
Zuckerrüben:
In der Rheinebene sind früh gesäte Rüben sehr schön aufgelaufen. Mit Ihnen auch die erste Unkrautwelle. Vor allem der
kälteunempfindliche Vogelknöterich ist in seiner Entwicklung so weit wie die Rüben selbst. Sobald diese Flächen
befahrbar sind und kein Nachtfrost gemeldet ist, muss die erste NAK gesetzt werden.
Durch den reichlichen Niederschlag fühlen sich die Schnecken sehr wohl. Achten Sie bei gesäten Rüben auf Schneckenbefall.
Legen Sie an verschiedenen Stellen Schneckenkorn aus und decken dieses mit einem Sack oder Brett ab. So können Sie leicht ermitteln,
ob es auf Ihrer Fläche ein Schneckenproblem gibt. In den Schutzgebieten ist diese Vorgehensweise vorgeschrieben. Lediglich eine
Randbehandlung ist ohne Ermittlung der Schneckendichte erlaubt. Dokumentieren Sie in den Schutzgebieten Ihre Fangzahlen.
Zum Thema Rübensaat: Saatbeet geht vor Saatzeit! Wir hatten zum Glück im März ca. 100 Liter/m² Niederschlag. Dieser
muss erst einmal von den Flächen verdaut werden. Gönnen Sie Ihrem Boden genug Zeit dafür, er und die Rüben werden es
Ihnen danken.