Hinweise vom 17.05.2022 Nr. 14
Wir informieren Sie über Zuckerrüben, Winterweizen, Mais, Sommergerste und Körnererbsen
Zuckerrüben:
Bevor die Zuckerrüben ab dem Sechsblattstadium zu viel Bodenfläche abdecken, sollte bei Bedarf die letzte NAK ausgebracht werden.
Bei großen Ackerfuchsschwanzpflanzen empfehlen wir keine Mischungen von Gräsermitteln zur normalen Nachauflaufbehandlung. In
diesen Fällen eine separate Überfahrt mit robusten Aufwandmengen bei den Gräsermitteln einplanen, falls dies noch nicht
geschehen ist. Nutzen Sie die Möglichkeit eines Wirkstoffwechsels zum Beispiel mit Focus Ultra oder Select. Im Zweifelsfall Beratung
anfordern. Achten Sie weiterhin auf Läuse, falls noch keine Behandlung nötig war. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10%. Ab
dem 6 Blatt Stadium empfehlen wir 140gr. /ha Teppeki/Afinto.
Winterweizen:
In der Rheinebene beginnt der Winterweizen mit der Blüte, im Kraichgau schiebt er die Ähren, Richtung Odenwald ist das letzte
Blatt voll entwickelt. Falls noch nicht geschehen sollte bei den aktuellen Wetteraussichten der Restbedarf an Stickstoff verabreicht
werden.
Sollte es während der Weizenblüte zu Niederschlagsereignissen kommen, besteht die Möglichkeit einer Fusariuminfektion. In
diesen Fällen zeitnah zum Regen ein Fungizid mit Fusarium Wirkung einsetzen wie z.B. Osiris MP oder Prosaro. Wurde noch kein
Carboxamid angewendet, kann auch ein Skyway Xpro eingesetzt werden.
Alle genannten Produkte wirken ebenfalls sehr gut gegen Braunrost. Andere Krankheiten sind aktuell nicht zu befürchten.
Bei geplanten Einmalbehandlungen vor der Weizenblüte (ohne Fusariumwirkung) kommen jetzt 100% der zugelassenen Aufwandmenge eines
breit wirkenden Fungizides zum Einsatz.
Getreidehähnchen sind auf unseren Beobachtungsflächen in diesem Jahr kaum zu finden. Prophylaktischen Behandlungen entsprechen
nicht dem integrierten Pflanzenschutz und somit auch nicht der guten Fachlichen Praxis!
Mais:
Vor allem beim Verzicht auf Glyphosat vor der Maisaussaat findet man sehr weit entwickelte Gräser (Ackerfuchsschwanz, Weidelgras,
Trespen, Ausfallgetreide) in den Schlägen. In diesen Fällen unverzüglich ein Gräser wirksames Herbizid mit voller
zugelassener Aufwandmenge einsetzten. Mittel mit einer hohen Wirkstoffaufladung sind z.B. Arigo oder MaisTer power. Wunder können
diese Mittel aber auch nicht bewirken, wenn die zu bekämpfenden Ungräser schon im Stadium Ende des Schossens sind.
Trotz nicht vorhergesagter Niederschläge empfehlen wir im 4 bis 6 Blatt Stadium die Herbizidmaßnahme durchzuführen.
Wir erinnern an die Auflagen von Nicosulfuron (z.B. Elumis, Motivell Forte, Nicogan u.a.). Dieser Wirkstoff darf nur jedes zweite Jahr auf
der gleichen Fläche zum Einsatz kommen. Keine Anwendungen von Terbuthylazin – haltigen Mitteln in Wasserschutzgebieten. Dazu
zählen auch die sogenannten ogL – Gebiete, für die es keinen finanziellen Ausgleich gibt. Es werden intensive Kontrollen
durchgeführt.
Sommergerste:
Die Sommergerste hat sich in der letzten Woche enorm entwickelt. In der Rheinebene schiebt sie die Ähren oder Grannen, im Kraichgau
ist das letzte Blatt voll entwickelt. Die Sorte Amidala zeigt sich gesund. Somit kann mit der Abschlussbehandlung gewartet werden, bis auch
die Grannen benetzt werden können, da Ramularia diese ebenso befällt. Die Notfallzulassung des Wirkstoffes Folpet (in den
Produkten Folpan 500 SC oder Amistar Max) schreibt einen Mischpartner mit den Wirksoffen Prothioconazol oder Mefentrifluconazol vor.
Körnererbsen:
Ab Blühbeginn muss bei den Körnererbsen auf Blattlausbefall kontrolliert werden. In diesem Jahr gibt es eine Notfallzulassung des
Produktes Teppeki. Aufwandmenge 140gr. /ha. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 5-10% befallener Pflanzen. Achten Sie in den
Schutzgebieten auf die Anlage eines Spritzfensters pro Bewirtschaftungseinheit.