Wir informieren Sie über Zuckerrüben, Stilllegungen, Wurzelunkräuter, Kalkdüngung und Feldhygiene
Zuckerrüben:
In der vergangenen Woche konnten wir bereits den ersten Befall mit Cercospora Blattflecken im Rhein-Neckar-Kreis feststellen. Kontrollieren Sie, wie im letzten Warndienst bereits erwähnt Ihre Rübenschläge daher mehrmals in der Woche intensiv auf Blattkrankheiten! Die lange Blattnässedauer in den Nacht- und Morgenstunden begünstigen eine Infektion, sowie die Ausbreitung der Blattkrankheit.
Bei Erreichen der Schadschwelle (bis 31. Juli 5% befallene Blätter) empfehlen wir zur Erstbehandlung den Einsatz von 1,2 l/ha Propulse, sowie den Zusatz eines zugelassenen Kupferprodukts, wie z.B. Funguran Progress mit 1,25 kg/ha. Weitere zugelassene Kupferprodukte finden Sie auf der Website des BVL.
Fahren Sie mit mindestens 300 l/ha Wasseraufwandmenge in den frühen Morgenstunden bis 9 Uhr um eine gute Benetzung des kompletten Blattapparates zu gewährleisten. Von späteren Behandlungen ist unserer Auffassung nach bei der aktuell gemeldeten Wetterlage abzusehen, da keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr zu erreichen sind!
Von Tankmischungen mit Fungizid + Kupferprodukt + Insektizid raten wir dringend ab, da diese zu Verstopfungen in Düsen und Düsenfiltern führen können. Insektizide sollten möglichst solo gefahren werden.
Achten Sie auf die Auflagen bei den entsprechenden Produkten und auf die Spritzfenster in den Schutzgebieten.
Glöz 8/ ÖR1 (Stilllegungen):
Auf allen Stilllegungen gilt das Mulchverbot bis zum 15. August, damit sind auch alle
Acker- und Gewässerrandstreifen enthalten.
Wurzelunkräuter nach der Getreideernte:
Führen Sie keine oder nur eine sehr flache Bodenbearbeitung mit schmalen Werk-zeugen durch und warten Sie mit der Spritzung, bis die Winde wieder genügend Blattmasse gebildet hat. Eine Trieblänge von 20 cm, besser 50 cm ist anzustreben. Zugelassen sind Starane XL und Kyleo (keine Anwendung auf drainierten Flächen). Führen Sie die nachfolgende Bodenbearbeitung erst durch, wenn die Winden braun/schwarz sind. Eine Einwirkungszeit von mindestens 6 Wochen wird empfohlen.
Beachten Sie, dass in Kyleo auch der Wirkstoff von Glyphosat enthalten ist und daher der Einsatz in Wasserschutzgebieten nicht möglich ist. Dazu zählen auch die OGL-Gebiete, für die es keinen Ausgleich gibt. Im Zweifelsfall Beratung anfordern.
Kalkdüngung:
Nach der Getreideernte ist der beste Zeitpunkt für die Ausbringung von Düngekalk. Der pH- Wert ist kein Indikator für den pflanzenverfügbaren Kalk. Ein Test mit Salzsäure erleichtert die Entscheidung über einen Bedarf. Im Zweifelsfall Beratung anfordern.
Feldhygiene/Trespen/Ungräser:
Wie im letzten Jahr erinnern wir an ein faires Miteinander, wenn es darum geht, die weitere Verbreitung von Ungrassamen wie z.B. Trespen, Windhalm, Weidelgras und Ackerfuchsschwanz in den Fluren zu verhindern.
Wurde ein Schlag mit einer Restverungrasung gedroschen, sollte man den Schneid-werkswagen auf den eigenen Acker ziehen und dort das Umbauen vornehmen, damit die Ungrassamen nicht beim Kollegen landen. Ein grobes Reinigen dauert auch nur ein paar Minuten und ist sehr hilfreich. Gemeinsam kann hier viel Gutes erreicht werden. Vielen Dank!
Notieren Sie sich die Flächen, bei denen Trespen, Ackerfuchschwanz, Windhalm und Weidelgras nicht bekämpft werden konnten. Hier ist es wichtig mit der Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und der richtigen Herbizidstrategie in den folgenden Jahren entgegen zu wirken.
Wenn Sie Saatgut selbst nachbauen, achten Sie darauf, dass in diesen Flächen keine Trespen stehen. Je nach Trespenart, sind die Samen bei der Saatgutaufbereitung nicht immer zu 100% zu entfernen.
Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche und unfallfreie Ernte.